Eins werden in Christus

Rund 1.300 Glaubensgeschwister aus dem Bezirk Braunschweig waren im CongressPark Wolfsburg zu einem Gottesdienst unter der Leitung von Bezirksapostel Wilfried Klingler versammelt.

Der Gottesdienstes stand unter dem Bibelwort Matthäus 18, 19-20:

„Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“

Musikalisch wurde er gestaltet durch den Kinderchor und gemischten Chor des Bezirkes sowie ein Bläserensemble und ein Sängerquintett. Im Zusammenhang mit dem Jubiläum „150 Jahre Neuapostolische Kirche“ präsentierten sich im Eingangsbereich zum großen Saal die Gemeinden des Kirchenbezirkes.

Bezirksapostel Klingler beleuchtete in seiner Predigt den Begriff des Einsseins von unterschiedlichen Seiten.

Die Grundhaltung Gottes ist Güte. Wir können ganz zuversichtlich sein und uns darauf verlassen, dass Gott in seiner Liebe und Güte jeden Morgen neu bei uns ist.

Wir erleben die verschiedensten Krisen: Krisen in der Welt, bei der Arbeit, in der Ehe, in der Familie, in der Gemeinde. Wir erleben auch persönliche Krisen, Sinnkrisen, Motivationskrisen, Glaubenskrisen. Eine Segenskrise werden wir aber nicht erleben, weil Gott uns in seiner Güte immer wieder segnet. Wir wollen uns bemühen, dass bei uns keine Vertrauenskrise gegenüber Gott eintritt. Werfen wir vor allem nicht selbst unser Vertrauen weg (vgl. Hebräer 10, 35).

Christus spricht nicht nur darüber, dass er unter uns ist, wenn wir uns in seinem Namen versammeln. Er regt auch dazu an, dass wir untereinander eins werden (vgl. Matthäus 18, 19). Einssein ist sowohl Gabe Gottes als auch das Ergebnis unseres eigenen aktiven Bemühens. Der Vers 18 zeigt aber auch, welch große Kraft davon ausgeht, wenn das Einssein gelingt. Wir haben bei unserem beharrlichen Bemühen um das Einssein trotz aller Unterschiedlichkeiten die Zusage Jesu, dass er dann „mitten unter uns“ ist.

Christus machte das Einssein zum Zeichen der Glaubwürdigkeit seiner eigenen Mission (vgl. Johannes 17, 20-23). An der innigen Gemeinschaft der Jünger sollte erkannt werden, dass Gott ihn gesandt hat. Damit ist Einssein auch Zeichen der Glaubwürdigkeit der Kirche Christi und damit jeder Gemeinde, die sich auf Christus beruft.

Einssein kann entstehen, wenn Christus im Mittelpunkt des eigenen und des gemeinsamen Lebens in der Gemeinschaft ist. Wenn wir uns konsequent auf Christus zubewegen, kommen wir auch einander näher. Ein guter Weg zum Einssein ist, wenn wir nicht unsere eigene Meinung und Überzeugung in den Vordergrund stellen und versuchen, den Anderen von ihrer Richtigkeit zu überzeugen, sondern wenn wir uns gemeinsam am Willen Gottes orientieren und darum bitten, dass wir ihn erkennen. Jesus ist uns darin ein Vorbild, wenn er betet: „Nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (vgl. Matthäus 26, 39).

Wir haben das gleiche Ziel. Darum wollen wir uns nicht auseinander dividieren lassen und über die verschiedenen Wege zu diesem Ziel streiten. Betonen wir nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten. Güte und Freundlichkeit im Umgang miteinander sind ein wunderbarer Weg zum Einssein.

Ein weiterer Aspekt ist das gemeinsame Gebet im gleichen Wortlaut. Es führt zusammen durch das gleiche Bitten. Wenn wir beten, dass Gottes Name geheiligt werde, erinnern wir uns auch daran, dass Christus als Gottes Sohn der Grund der Gemeinde ist und dass auch kein anderer Grund gelegt werden kann, der Bestand hat (vgl. 1. Korinther 3, 11).

Wenn wir um die Vergebung unserer Schuld beten, machen wir uns bewusst, dass wir alle nur durch das einmalige Opfer Christi vor Gott gerechtfertigt sind. Wir brauchen uns in unserer Vergebungsbereitschaft gegenseitig, um zum Einssein zu gelangen.

Wenn wir um die Erlösung vom Bösen bitten, dann wollen wir nicht nur auf uns, sondern auch auf unseren Nächsten schauen, damit auch er Erlösung erfährt. Wir suchen gemeinsam nach Erlösung und werfen uns nicht gegenseitig Fehler vor.

Die Gemeinde in Jerusalem betete für Apostel Petrus im Gefängnis (vgl. Apostelgeschichte 4, 23-31). Wir wollen in den Gemeinden dafür beten, dass die Apostel, aber auch alle Amtsträger der Gemeinde ihr Amt ungehindert ausüben können und dass Beschränkungen überwunden werden können. Wir wollen Gott auch bitten, dass er weiter Arbeiter in seinen „Weinberg“ sendet (vgl. Matthäus 9, 37-38). Wir wollen auch die göttliche Sendung erkennen, wenn wir selbst betroffen sind.

Nach der Feier des Heiligen Abendmahles verabschiedete der Bezirksapostel den Bezirksevangelisten Bernd Vicariesmann, die Gemeindeevangelisten Manfred Büdcher und Ernst Knigge sowie Priester Wolfram Schmidt in den Ruhestand. Des Weiteren ordinierte er Michael Beitat und Robert Krause zum Priester für die Gemeinden Braunschweig und Wolfsburg-Fallersleben. Mit Manuel Sperling erhielt die Gemeinde Wolfsburg einen weiteren Diakon.

Text: JgF/OS Bilder: TB