Programmkonzerte zum Thema "Versöhnung"

Das Orchester der Neuapostolischen Kirche Hannover veranstaltete ein Konzertreihe mit dem Thema "Versöhnung" anlässlich des Kriegsendes vor 60 Jahren. Das Konzert wurde in Hannover, Höxter, Gifhorn aufgeführt.

Am ersten Juli-Wochenende 2005 gab das Orchester der Neuapostolischen Kirche Hannover unter der Leitung von Helge Mutschler und Sven Stagge zusammen mit der Mezzosopranistin Juliette Schindewolf und dem Tenor Henning Herzog in der katholischen Kirche St. Nikolai zu Höxter sowie in den neuapostolischen Kirchen Hannover-List und Gifhorn Konzerte mit geistlicher symphonischer Musik jüdischer und christlicher Herkunft. Anlass dieser etwas anderen Orchesterkonzerte mit Textlesungen und Erläuterungen durch den Bezirksältesten Frank Preusse waren zum einen die Erinnerung an das Kriegsende vor 60 Jahren und zum anderen das von Bezirksapostel Klingler für das Jahr 2005 gegebene Leitwort "Versöhnung".

Im Konzert erklangen neben Psalmvertonungen jüdische Gebetsvertonungen, wie z. B. das "Kol Nidrei" von Max Bruch, "Kaddish" von Maurice Ravel und "Kiddush" von Kurt Weill. Lesungen aus der Heiligen Schrift, Gedanken zum Thema Versöhnung und Erläuterungen zur Musik halfen den Zuhörern, einen Bezug zu dieser andersartigen Musik und zu dieser leider noch viel zu wenig bekannten Kultur und Religion zu finden.

Es konnten Impulse für Aufgeschlossenheit und Verständnis gegenüber Neuem, vielleicht Unbekanntem, uns fremden Kulturen, aber auch gegenüber unserem Nächsten als Mitmenschen gesetzt werden.

Das Ziel der Konzerte war, die gemeinsamen Wurzeln des jüdischen und christlichen Glaubens herauszustellen, aber auch die Kerngedanken des Evangeliums "Liebe und Versöhnung" immer wieder als einen Auftrag Jesu an jeden Einzelnen von uns deutlich zu machen.

Im Rahmen der fast schon traditionellen Zusammenarbeit mit der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolai werden Hilfsprojekte für Kinder - aktuell für das rumänische Kinderheim "Alba Julia" - durch großzügige Konzertspenden ermöglicht.

Es ging bei diesem Programmkonzert jedoch um mehr als nur jüdische Musik, Versöhnung mit Menschen jüdischen Glaubens - welcher wahre Christ müsste dazu extra aufgefordert werden? - oder das Ausräumen von Vorurteilen gegenüber jüdischen Traditionen. Wunsch und Ziel dieses Konzertes war es aufzuzeigen, dass Toleranz und Wille zur Änderung von Denkrichtungen und Handlungsweisen der Anfang auf dem schwierigen Weg zur Versöhnung von Menschen untereinander sein muss.

So gab der Konzertzyklus Anstoß zu einem gemeinsamen Schritt heraus aus eingefahrenen Gleisen, hin zum Verstehen und zur Achtung der Menschen, die ihre Traditionen aus Ehrfurcht vor ihrer Religion verinnerlicht haben und sich mühen, gottgewollt zu leben.

T.St.

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